0

Bento-Box, die Dritte

René G. zieht es in die Einkaufsgegenden von Tokyo. René Z. und ich beschließen, den Tag in Akihabara zu verbringen.

a) Das ist nicht weit.

b) Dort gibt es Yodobashi (jajaja, ich weiß, wir waren dort schon.)

c) Die Cosplayer gehen dort shoppen.

d) Frauen in Dienstmädchenkostüm rühren dort Kaffe um.

e) Was wir zwar nicht wussten, aber die Sache noch interessanter machte: Zig Prozessionen ziehen hier zu einem zentralen Schrein.

f) Der Markt unter den Bahngleisen ist verlockend.

-----------

a) Am Zoo von Tokyo vorbei geht es durch den Ueno Park. Wir frühstücken dort und beobachten die ausfliegenden Flugameisen. Ein handgroßer schwarzer Schmetterling flattert vorbei.

b) Der Besuch bei Yodobashi ist kurz: Toilette, Geschenk, raus.

c) Die Cosplayer und die Sammler von Spielsachen haben einen Knall: 1000 euro für ein Jedi-Schwert. Nackte, biologisch detaillierte Tatsachen in Mangas, die auch noch von jungen Frauen (!) gekauft werden. Perücken, Klamotten und Schuhe mit Aua-Farben. Wir finden's klasse.


d) Im Maid-In lassen wir uns gaaaanz persönlich verwöhnen. Details sind nicht beschreibbar, ich bräuchte irgendwas mit Ton dafür.

e) Mehrere Prozessionen kreuzen unsere Wege. In entspannter Atmosphäre werden Schreine für den tanzenden Transport zu einem zentralen Tempel vorbereitet und dann dorthin getragen. Kinder machen mit: Sie tragen einen Kinderschrein.


f) Auf dem Markt besuchen wir meine Teehändlerin des Vertrauens. Die gute Dame verkauft mir nun schon seit Jahren (wer kann das schon von sich behaupten?) Tee. Immer hat sie etwas zum probieren parat, immer ist dort gute Laune.


Zum festlichen Abschluss des Urlaubs leisten wir uns volle Möppe alles, was der Ortsteil hergibt. Das sind: Zwei Bento-Boxen, zwei Äpfel, zweimal 0,5l zu trinken, dreimal Süßkram und eine Location, die besser nicht sein könnte (den Blick auf den dreistöckigen Autostapler bei Vollmond vergessen wir nie).
0

Wetterbericht

Die Sonne scheint.
0

Shopping ist kein Stadteil von Tokyo

Ja, der Hans hat recht. Wir waren heute den ganzen Tag shoppen. Quasi wie die Frauen. Und wie bei Frauen hat das zum Ergebniss, das wir vor unserem Kleiderschrank stehen und der Meinung sind, nix zum Anziehen zu haben. Einziger Unterschied ist nur, das wir keine Klamotten gekauft haben.

Geld kann man in Tokyo richig schnell losweden. Gummistiefel bei Ives Saint Laurent für günstige 160 € oder EINEN Apfel im Tante-Emma-Laden um die Ecke für einen Euro. Die Wassermelone kostet zwischen 20 und 25€. Außer im Deli - da kann man auch viel mehr dafür zahlen.

Tja, die Preise haben auch dazu geführt daß Hans gleich mal einen vierstelligen Betrag im Elektronikkaufhaus gelassen hat.

So, morgen ist also unser letzter Tag in Japan. Somit nähert sich auch unser Blog dem Ende.
Für den Fall, das ihr gern noch mehr von den 3'en aus Japan erfahen möchtet, werden wir in den nächsten Tagen ein Spendenkonto einrichten. Wenn's voll ist, fahren wir extra für euch nochmal hierher. Nur für euch!!!!
2

vollbeladen und voll besetzt

Ich will ja nicht langweilen. Aber: Es regnet. Das ist nicht nur eine Tatsache. Das nervt. Wir wehren uns und kehren Kamakura den Rücken. In Tokyo wollen wir uns noch ein wenig umsehen und deshalb geht es per Bahn in den Ortsteil Shinjuku. Der Bahnhof dort ist groß. Also, will sagen, es laufen dort viele Menschen herum. So circa ungefähr geschätzte 5 Millionen pro Tag. Das sagt die Statistik der Japan Rail, und die arbeitet genau, wie wir schon mehrfach feststellen konnten. Im Berufsverkehr eilen hier 500 Menschen pro Sekunde entlang. Das ist so, als ob man Gera in 3 Minuten und 20 Sekunden komplett evakuieren würde. Ich schlage vor, das nicht als Versuch für Wetten-Dass anzumelden.
Unser Gepäck verstauen wir im Schließfach. Die Bananen in René Z.s Tasche reagieren darauf etwas weichlich. Aber das werden wir erst später erfahren.

Vorerst schlendern wir durch verschiedenste Läden, erfüllen unsere Wünsche und genannte und ungenannte Wünsche unserer Lieben. Wir staunen über das leckere chinesische Essen (vom Araber serviert, mit japanischen Yen bezahlt, vom Deutschen gegessen), die noblen Gummistiefel, die pinken Spielsachen, freuen uns über die sechsspurige Carrerarennbahn (auf René Z. und ich die Reifen qualmen lassen), lächeln die Mädels und Jungs an, die Waren anpreisen und stehen den Einkäufern im Weg herum.





Höhepunkt ist der Besuch bei Yodobashi. Was? Kennt ihr nicht? Der Himmel auf Erden für Männer. Ein Mekka für Elektronikfetischisten. Der Alptraum aller Ehefrauen. Die größte Geldsenke aller Zeiten. Das Haus der Wichtigkeiten (und der beheizten Klodeckel). Der Tempel der Kommunikationstechnologie. Der Palast der Schaltkreise. Die Kathedrale der Objektivaltäre. Der Ort, an dem sich Männer sogar für Staubsauger interessieren, weil diese den zu saugenden Raum von alleine säubern.
ALLES KLAR?


Es wird Abend. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft wird uns bewusst: Wir sind nicht allein. Auch andere wollen Richtung Shinjuku. Lässig stehen wir im Zug zwischen Damen, die sich Augenwimpern ankleben, Herren, die ihr Handy traktieren, und Schülern, die ihre Playstation zum Qualmen bringen. Umfallen unmöglich. Unsere Rucksäcke sind im Weg. Manche Eisenbahnwagen haben keine Sitzbänke, damit mehr Fahrgäste drinnen stehen können. Und wir wollen unsere Koffer holen, um damit wieder in einen solchen Zug zu steigen. Wie zum Teufel sollen in einen solch vollen Zug auch noch Koffer passen? Irgendwie klappt es, weil wir an drei veschiedenen Stellen in den Zug steigen und so wenigstens nicht an einer Stelle den Weg völlig blockieren. Samt Koffern werden wir an der richtigen Station irgendwie wieder auf den Bahnsteig geschwemmt. Das Katsutaro Ryokan ist schnell gefunden, wir fallen noch schnell in den Laden gegenüber ein und das war's.